Lebensraumentwickler wollen verdichten
Bei der Gründung der VÖPE – Vereinigung österreichischer Projektentwickler ging es uns nicht zuletzt auch darum, unsere gesellschaftliche Verantwortung zu transportieren. Nicht erst seit den europäischen Nachhaltigkeitszielen beschäftigen sich unsere Mitglieder mit dem ressourcenschonenden Bauen. Daher bezeichnen wir uns auch als “Lebensraumentwickler”. Ein aktuell besonders relevantes Beispiel ist der schonende Umgang mit Boden: Wir Lebensraumentwickler sind Profis, wenn es um bodensparendes, verdichtetes Bauen geht – der Schlüssel im Kampf gegen die Bodenversiegelung. Bauträger, die sich hier engagieren wollen, stoßen allerdings auf wenig Verständnis in Österreichs Gemeinden.
Viele Bürgermeister stehen verdichteten Bauweisen skeptisch gegenüber. Sie fürchten Veränderungen im Ortsbild und Belastungen durch Infrastrukturkosten. Zur Verdichtung geeignete Grundstücke im Ortsverband sind oft schwer zu mobilisieren und werden gehortet. Und lokalen Baubehörden fehlen für die Umsetzung solcher Projekte Erfahrung und Personalressourcen.
Doch es gibt Lösungsansätze. Wir brauchen Instrumente für eine Verdichtung von Ortskernen und verkehrsgünstig gelegenen Standorten, z.B. an Bahnhöfen. Wir müssen viel besser als bisher bereits gewidmetes Bauland mobilisieren. Zudem braucht es u.a. gemeindeübergreifend agierende Bauämter und Anreize für die Gemeinden für mehr Kooperation untereinander.
Mit den richtigen Reformen können wir eine Win-Win-Situation erreichen: Die Siedlungsentwicklung wird klima- und umweltschonender. Die Gemeinden erhalten Investitionen und eine nachhaltige Entwicklung. Den Lebensraumentwicklern stehen mehr und leistbare Grundstücke an attraktiven Standorten zur Verfügung. Und das kommt am Ende der Bevölkerung über die Kauf- und Mietpreise zugute.
Ich freue mich, Sie an dieser Stelle ab sofort monatlich über aktuelle Themen der Lebensraumentwickler informieren zu dürfen.
Sebastian Beiglböck,
Geschäftsführer der VÖPE
